"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben"
Jigoro Kano, der Begründer des Judo.
Grundinformationen:
Wer etwas über die Geschichte des Judo und andere Wege des Japanischen Kampfsportes erfahren will, wird sich zuerst mit den traditionellen Formen auseinandersetzen müssen, aus denen alle heutigen Formen hervorgegangen sind. Einer der Vorfahren ist da Ju-Jutsu, das wiederum aus dem Jiu-Jitsu entstand. Dieses etwickelte sich aus der Notwendigkeit, dass die Palastwachen des Japanischen Kaisers keine Waffen tragen durften. Aus dieser Notwendigkeit und Vorsichtsmaßnahme entwickelte sich erstmals ein waffenloser Kampfstil, der in der heutigen Zeit nicht mehr zum Angriff, sondern stets zur Verteidigung eingesetzt wird.
Budo heute:
Aus diesem traditionellen Stil haben sich heute viele Formen herausgebildet, die sich alle meist auf einen Teil der Gesamtheit der traditionellen Formen beschränken. Die wichtigste Technik haben jedoch alle gemein - das Fallen (Ukemi). Auch im traditionellen Auftreten findet man schnell viele Gemeinsamkeiten, die unverkennbar sind, von der Nomenklatur der Techniken bis zum Traditionellen An- und Abgrüßen beim Training und Wettkämpfen. Auch wenn viele Grundprinzipien heute verloren gegangen sind und durch den wettkampforientierten Charakter einiger Budo-Formen gestört sind, so gelten auch heute die Grundregeln, die von den Begründern der einzelnen Formen als oberste Gebote ins Leben gerufen wurden. Wie es in einem Gebot von Jigoro Kano, dem Begründer des Judo, heißt: "Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben".
Dieses schließt auch die höchste Achtung vor dem Partner und dessen körperlichen Wohlbefinden mit ein. Ein Prinzip, das bei vielen Wettkämpfen scheinbar vergessen wird, aber den eigendlichen Sinn des Judo ausmacht "Sanfter Weg".
Andere verbreitete und weniger verbreitete Formen sind Aikido, Ju-Jutsu , Karate , InYoRyu , Teak-Won-Do und Jiu-Jitsu. Das Ju-Jutsu stellt zusammen mit dem JiuJitsu eine der traditionellsten Formen.
JU DO (sanfter Weg)
Ein Weg zur Gewandtheit....
Der erste Judo-Verein, der 1918 von Gunji Koizumi (1885-1965) in London gegründet wurde, kann gut als Ausgangspunkt für die Verbreitung des Judo in Europa betrachtet werden. Mit seiner Gründung verbreitete sich diese neue Sportart über ganz Europa. 1951 fanden bereits die ersten Europameisterschaften und wenig später 1956 die ersten Weltmeisterschaften statt. Als eigentliche Sportart gibt es Judo also in Deutschland erst seit knapp 60 Jahren. Die Wurzeln dieses japanischen Kampfsystems liegen im Jujutsu und wurden von Professor Jigoro Kano, dem geistigen Vater des Judo weiterentwickelt. Mit 23 Jahren gründete Kano eine eigene Ju-Jutsu Schule und nannte die Disziplin, die er unterrichtete, Judo. Er maß dem Judo einen stark erzieherischen Aspekt bei und setzte seine Schwerpunkte auf das körperliche Training, die Selbstverteidigung und die Selbstbeherschung.
Prinzipien und Techniken :
Schlag-, Stoß- und Tritttechniken wurden aus dem modernen Judo entfernt, um Wettkämpfe ohne Verletzungsgefahr für die Sportler zu garantieren.
Training :
Die körperlichen Voraussetzungen, die man zum Judo mitbringen muss, sind gering. Kondition, Kraft und Gewandheit werden während des Trainings erworben. Das Training hat spielerischen und wettkampfmäßigen Charakter, so dass die Einsatzfreude immer groß bleibt. Der erzieherische Aspekt für Kinder ist sehr hoch. Über das köperliche Training heraus werden Charaktereigenschaften wie Mut, Selbstdisziplin, Kontaktfreudigkeit, Selbstsicherheit und Friedfertigkeit verstärkt und entwickelt. Alle Trainer achten während des Unterrichts darauf, dass Höflichkeit und Disziplin dem Partner gegenüber gewahrt wird.
Judo kann in jedem Alter gelernt und praktiziert werden.